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60 Jahre genossenschaftliches
Wohnen in Rudolstadt
Jubiläen sind in der Regel nicht nur ein willkommender Grund zum Feiern, sie bieten auch Gelegenheit,
einen Blick auf Vergangenes, auf Erfolge und schwierige Wegstrecken zu werfen. Und natürlich schaut
man aus gegebenem Anlass auch in die Zukunft und auf Projekte, die noch zu realisieren sind.
Man schrieb das Jahr 1953. Nicht verges-
sen waren die Kriegsgeschehnisse. Die
Menschen beschäftigten sich aber mit
dem Wiederaufbau. Insbesondere musste
der durch Kriegseinwirkungen zerstörte
Wohnraum wieder aufgebaut und neuer
Wohnraum geschaffen werden.
Nach Erlass der gesetzlichen Grundlagen
der damaligen DDR-Regierung im Jahr
1953 wurde am 18. Oktober 1954 die
„Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft
des Thüringer Kunstfaserwerkes
Schwarza“ gegründet.
Es folgte eine Phase des Wohnungsneu-
baus in mehreren Gebieten der Stadt Ru-
dolstadt. In den Jahren bis 1967 entstan-
den in unserer AWG 735 neue Wohnungen.
Geprägt war diese Zeit von einer großen
Bereitschaft der Genossenschaftsmitglie-
der zur Errichtung von Wohngebäuden auf
der einen Seite, andererseits gab es viele
Mangelzustände bei Baumaterialien und
Werkzeugen. Zur Tagesordnung gehörten
die Arbeitsleistungen der Mitglieder mit
Spaten, Hacke und Schubkarre.
Nach einer Stagnation des Wohnungs-
neubaus erfolgte 1972 – 1975 eine
Neubelebung des genossenschaftlichen
Wohnungsbaus. Im Wohngebiet Schwarza
Nord wurden insgesamt 370 Neubauwoh-
nungen errichtet.
Eine nächste Etappe mit Neubau von
576 Wohnungen folgte in den Jahren
1982 – 1989.
Mit der Vereinigung der beiden deutschen
Staaten verfügten wir über einen Miet-
wohnungsbestand von 1.681 Einheiten.
Am 15.08.1990 wurde die Verordnung
zur Einführung des Genossenschafts-
gesetzes für die Arbeiterwohnungsbau-
genossenschaften erlassen. Auf dieser
Grundlage wurde in den letzten Monaten
des Jahres 1990 eine neue Satzung erar-
beitet und von den Mitgliedern beschlos-
sen. Die Genossenschaft änderte ihren
Firmennamen in „Wohnungsgenossen-
